Am ersten Mai-Wochenende fand der gemeinsame 24 Stunden Erlebnistag der Jugendfeuerwehren Roggendorf/Thenoven und Worringen statt. Am Samstagmorgen trafen sich dazu 22 Jugendfeuerwehrmitglieder und 7 Betreuer im Gerätehaus an der Hackenbroicher Straße. Zuerst wurden alle Jugendlichen auf die insgesamt fünf bereitstehenden Feuerwehrfahrzeuge verteilt und die Aufgaben für den Tag festgelegt. Im Aufenthaltsraum stand danach ein Frühstück bereit um die Kraftreserven für einen langen Tag zu füllen. Dass dies eine gute Idee war, merkten die Jungen und Mädchen sehr schnell, denn direkt im Anschluss folgte der erste „Einsatz“: Unter dem Einsatzstichwort „Feuer1“ fuhren wir zu einem außer Kontrolle geratenen Grillfeuer. Hier konnte durch den Angriffstrupp sehr schnell „Feuer aus“ gemeldet werden und alle halfen danach fleißig beim Aufräumen. Auf der Rückfahrt erreichte uns ein Einsatzauftrag mit dem Stichwort „Feuer2Y“. Bei diesem Stichwort handelt es sich um einen Brand mit Menschenleben in Gefahr. Im Gerätehaus in Roggendorf/Thenhoven war ein Feuer ausgebrochen, vor Ort stellte sich heraus, dass noch 3 Menschen in dem brennenden Gebäude waren. Die Gruppenführer entschieden sich zwei Trupp´s unter Atemschutz zur Menschenrettung ins Gebäude zu schicken. Gleichzeitig wurde durch weitere Trupp´s ein Wasserwerfer neben der Halle aufgebaut um eine Brandausbreitung auf anliegende Häuser zu verhindern. Nachdem alle Personen gefunden waren und auch das Feuer erfolgreich bekämpft war, ging es zurück nach Worringen um sich ein wenig auszuruhen.
Nach der Mittagspause stand theoretischer Unterricht auf dem Plan. Doch aus diesem Plan wurde nichts, denn der nächste Einsatz folgte. Auf einem Parkplatz sollte eine Mülltonne brennen. Die Gruppenführer konnten an der genannten Adresse aber keine Feststellung machen, sodass die Jugendfeuerwehr nicht tätig werden musste. Wieder auf der Rückfahrt wurde ein weiterer Einsatz gemeldet. Hier handelte es sich ebenfalls um ein „Feuer2Y“, dieses Mal in der Benderstraße. Mittlerweile routiniert, wurde durch die Gruppenführer die Lage erkundet und verschiedene Einsatzaufträge an die Mannschaft erteilt. Der Angriffstrupp rettete sodann zwei Puppen aus einer brennenden Garage.
Nach den spannenden Einsätzen war nun aber die Zeit für den ausgefallenen Unterricht gekommen. Allerdings nicht im Unterrichtsraum der Feuerwachen Worringen oder Roggendorf/Thenhoven, sondern wir fuhren zur Feuer- und Rettungswache 6 nach Chorweiler. Hier nahmen sich die Kollegen der Berufsfeuerwehr Zeit um dem Nachwuchs die Feuerwache und die Fahrzeuge zu zeigen und Fragen zu beantworten. Leuchtende Augen bekamen die meisten der Kinder, als es zum Drehleiterfahrzeug ging. Jeder durfte in den Korb steigen und ein paar Meter hochfahren. Dann ging es in den Keller der Feuerwache, denn hier liegt die Atemschutzstrecke. Jeder, der bei der Feuerwehr ein Atemschutzgerät trägt, muss einmal jährlich diese Strecke und Belastungsübung absolvieren und zwar im Dunkeln. Also ging es im Gänsemarsch und auf allen Vieren für uns durch die Strecke.
Nach zwei spannenden Stunden verabschiedeten wir uns bei den Kollegen der Feuerwache 6 und fuhren zur Sporthalle am Erdweg. Hier gaben wir dann noch einmal richtig Gas beim Dienstsport. Nach dem Aufwärmen und ein paar Runden Zirkeltraining wurde dann in einer fast einstündigen Partie der Gewinner im Völkerball gesucht. Nach so viel Bewegung wurde es dann Zeit für das Abendessen. In der Feuerwache wurden wir bereits erwartet, eine Kameradin der Löschgruppe hatte für alle eine leckere Spaghetti Bolognese gekocht.
Nach dem Essen durften dann endlich die Feldbetten, Luftmatratzen und Schlafsäcke aufgebaut und ausgerollt werden. Jetzt sah es aus wie im Zeltlager. Nachdem jeder einen Schlafplatz gefunden hatte, wurde noch ein Film geschaut. Bis die Letzten schliefen, war es wohl nach Mitternacht, aber am Sonntag kann man ja ausschlafen. Allerdings nicht, wenn man beim Feuerwehr-Erlebnistag ist. Und so wurden alle um 6.30 Uhr zum nächsten Einsatz geweckt. Wir fuhren zum Fühlinger See um dort eine Übung zu machen, bei der das Löschwasser anders als üblich nicht aus dem Hydrantennetz, sondern aus einem offenen Gewässer entnommen wird. Mit der sogenannten Saugleitung wird das Wasser dabei in die Fahrzeugpumpe befördert und von dort aus bis zu den Strahlrohren geleitet. Um 8.30 Uhr waren dann die 24 Stunden für uns um. Es wurde noch gemeinsam aufgeräumt bevor es nach Hause ging, wo bestimmt der ein oder andere noch ein wenig Schlaf nachholte.
Ein großer Dank gilt allen, die uns an diesem ereignisreichen Tag unterstützt haben.
Die Jugendfeuerwehren Roggendorf/Thenhoven und Worringen